Auditive Wahrnehmungs- und Verarbeitungsstörung

Auditive Verarbeitungsstörungen sind Störungen, bei denen das zentrale Nervensystem das Gehörte nicht oder nicht richtig verarbeitet. Diese Störungen können sich in den verschiedenen Teilfunktionsbereichen in unterschiedlicher Ausprägung zeigen. 

Mögliche Ursachen für auditive Verarbeitungsstörungen können Hirnreifungsverzögerungen, frühkindliche Hirnschädigungen sowie chronische Mittelohrentzündungen im frühen Kindesalter sein. Auch gibt es einen engen Zusammenhang zwischen auditiven Verarbeitungsstörungen und Sprachentwicklungsstörungen.

Hinsichtlich der Umwelteinflüsse wird von einem fehlerhaften Lernangebot in der frühkindlichen Entwicklung ausgegangen, wodurch es zu einer verminderten Vernetzung des Zentralnervensystems kommt. 

Obgleich die Ursachen also nicht immer erkannt und noch seltener behoben werden können, ist es durch gezielte therapeutische Behandlungen, z. B. Logopädie möglich, die auditive Verarbeitung so zu fördern, dass mögliche Folgen, z. B. eine Lese-/Rechtschreibschwäche, vermindert werden können.

Selten tritt eine auditive Verarbeitungsstörung allein auf, meist sind noch andere Wahrnehmungsbereiche betroffen.

Lese-/Rechtschreibprobleme von Kindern sind häufig verbunden mit einer Vielzahl von motorischen, wahrnehmungsbezogenen, sprachlichen, emotionalen und sozialen Entwicklungsauffälligkeiten.

Die Kinder benötigen mehr Zeit, um Unterschiede zwischen optisch- visuellen oder auditiven Reizen zu erkennen. Häufig vorzufindende Kombinationen mit  einer Lese-/Rechtschreibschwäche sind eine beeinträchtigte Fein- bzw- Grobmotorik, eine reduzierte auditive Merkfähigkeit, visuelle Wahrnehmungsstörungen, Aufmerksamkeits- und Konzentrationsstörungen zusammen mit wechselnder Belastbarkeit, d.h. wechselnde Leistungsfähigkeit zu verschiedenen Zeiten.

Ein häuslicher Ausgleich, der aus sportlichen und/oder handwerklichen Tätigkeiten bestehen sollte, ist für diese Kinder von Nöten. Wichtig ist dabei die Auseinandersetzung mit anderen. So können sie selbständig positive Erfahrungen machen, Strategien entwickeln und Probleme  bewältigen.

Neben der Therapie benötigen sie klare Strukturen, die ihnen von außen Sicherheit geben.

Erfolgserlebnisse und Freude am Erlernen anderer Tätigkeiten verhindern mögliche negative Folgen der Persönlichkeitsentwicklung.